Was früher die Tageszeitung am Frühstückstisch war, ist heute ein 30-Sekunden-Clip auf TikTok. Die Generation Z – also Menschen, die zwischen ca. 1997 und 2012 geboren wurden – konsumiert Nachrichten völlig anders als frühere Generationen. Und das hat tiefgreifende Auswirkungen auf Medien, Gesellschaft und Demokratie.
Nachrichten im Hochformat
Plattformen wie TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts sind längst nicht mehr nur Tanzbühnen oder Comedy-Formate. Immer mehr junge Menschen informieren sich dort über Weltgeschehen, Politik, Klima oder Gesellschaft. Laut einer aktuellen Studie des Reuters Institute beziehen über 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen ihre Nachrichten primär über Social Media – Tendenz steigend.
Schnell, visuell, emotional
Die Generation Z hat wenig Geduld für klassische Nachrichtenformate. Sie erwartet Informationen kompakt, visuell aufbereitet und emotional aufgeladen. Dabei spielt auch Authentizität eine große Rolle: Junge Menschen folgen lieber einzelnen Creators, denen sie vertrauen, als großen Redaktionen.
Was bedeutet das für den Journalismus?
Redaktionen müssen umdenken – und zwar schnell. Es reicht nicht mehr, gute Inhalte zu produzieren. Sie müssen auch für mobile Nutzung, algorithmische Reichweite und soziale Teilbarkeit optimiert sein. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Wie gelingt Qualitätsjournalismus im 15-Sekunden-Takt?
Chancen & Risiken
Der neue Nachrichtenkonsum bietet Chancen: Noch nie war es so einfach, junge Menschen mit politischen und gesellschaftlichen Themen zu erreichen. Doch er birgt auch Gefahren – etwa die Verbreitung von Desinformation, Meinung statt Fakten oder die Verkürzung komplexer Zusammenhänge.
Fazit: Eine Generation verändert alles
Die Generation TikTok zeigt: Nachrichten müssen sich anpassen – oder sie gehen unter. Wer diese Zielgruppe erreichen will, braucht nicht nur guten Inhalt, sondern auch Mut zur neuen Form. Der Journalismus der Zukunft ist schneller, interaktiver und persönlicher als je zuvor.
