Die warme Jahreszeit lockt uns in die Natur – warum beim Wandern nicht einfach mal die Hüllen fallen lassen?
Ist Ihnen schon einmal jemand auf einem Wanderweg begegnet, der – abgesehen von Schuhen, Rucksack oder Kopfbedeckung – nichts anhatte? Dann hatten Sie vermutlich eine besondere Begegnung: mit Nacktwanderern!
In der Nähe des Gösselsdorfer Sees im südlichen Kärnten ist diese Begegnung besonders wahrscheinlich, denn dort wurde bereits in den 1980er Jahren Österreichs erster Nacktwanderweg eingerichtet. Bis heute ist es dort nicht ungewöhnlich, sich nackt in der freien Natur zu bewegen und dabei Pilze und Beeren zu sammeln. Seit fast 20 Jahren erfreut sich die „Internationale Nacktwanderwoche“ in Österreichs Bergen großer Beliebtheit, und in Deutschland gibt es zwei offiziell ausgewiesene „Nacktwanderwege“.
Dieser Trend wird immer populärer und soll die Natur und all ihre Elemente noch intensiver erlebbar machen. Zudem hat er positive Auswirkungen auf die Wahrnehmung des eigenen und fremder Körper und zeigt umfassende Einflüsse auf Körper und Geist.
Rechtliche Situation
Aber dürfen die das überhaupt? – Ja, das dürfen sie! Wer nackt auf öffentlichen Wanderwegen unterwegs ist, macht sich nicht strafbar, solange dies nicht mit sexuellen Handlungen verbunden ist und der „öffentliche Anstand“ gewahrt bleibt. An stark frequentierten Orten sollten sich Nacktwanderer allerdings etwas anziehen oder bedecken. Verwunderte Blicke sind bei dieser hautnahen Erfahrung jedenfalls vorprogrammiert.