Schnarchen ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur den Schlaf der Betroffenen, sondern auch den des Partners erheblich stören kann. Doch es ist nicht nur der Lärm, der für Unruhe sorgt. In einigen Fällen kann Schnarchen auf ernsthafte gesundheitliche Risiken hinweisen. Besonders gefährlich wird es, wenn das Schnarchen von unregelmäßigen Atempausen begleitet wird – ein typisches Symptom der sogenannten Schlafapnoe.
Schnarchen – harmlos oder gesundheitsgefährdend?
Laut Bernd Lamprecht, Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie, ist es wichtig, zwischen einfachem und gefährlichem Schnarchen zu unterscheiden. „Während das einfache Schnarchen für die Umgebung nervig, aber in der Regel harmlos ist, kann besonders lautes und unrhythmisches Schnarchen auf eine Schlafapnoe hinweisen, bei der es zu längeren Atemaussetzern während des Schlafes kommt“, erklärt Lamprecht.
Wenn der Schlaf zum Gesundheitsrisiko wird
Die sogenannte obstruktive Schlafapnoe tritt auf, wenn die Atemwege während des Schlafs zeitweise blockiert sind. Diese Atemaussetzer, die mehrere Sekunden oder sogar Minuten dauern können, führen zu einer verminderten Sauerstoffzufuhr und belasten das Herz-Kreislauf-System. Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe können Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle und andere schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen sein.
Diagnose im Schlaflabor
Der erste Schritt, um herauszufinden, ob das Schnarchen harmlos ist oder eine Schlafapnoe vorliegt, ist ein Besuch beim Arzt oder einer Ärztin. Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder Pneumologie können eine erste Einschätzung geben und bei Verdacht auf Schlafapnoe eine Überweisung in ein Schlaflabor veranlassen. Dort wird das Schlafverhalten der Betroffenen während einer Nacht umfassend überwacht und analysiert.
Typische Anzeichen, die auf eine Schlafapnoe hinweisen können, sind:
– Lautes und unregelmäßiges Schnarchen
– Atempausen, die der Schlafpartner oder die Schlafpartnerin bemerkt
– Tägliche Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
– Morgendliche Kopfschmerzen und ein trockener Mund beim Aufwachen
Prävention und Behandlung
Bei einfachem Schnarchen reicht es oft aus, einfache Maßnahmen zu ergreifen, um den Schlaf zu verbessern. Dazu gehören:
– Gewichtsreduktion
– Vermeidung der Rückenlage beim Schlafen
– Verzichten auf Alkohol und schwere Mahlzeiten vor dem Zubettgehen
Sollte jedoch eine Schlafapnoe diagnostiziert werden, stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die Atempausen zu reduzieren. Dazu gehört die sogenannte CPAP-Therapie (Continuous Positive Airway Pressure), bei der während des Schlafens eine Atemmaske getragen wird, die die Atemwege offenhält.