Was ist Schönheit? Eine Frage, die sich seit Jahrtausenden stellt – und in der aktuellen Sonderausstellung auf Schloss Ambras Innsbruck eindrucksvoll beantwortet wird. The Art of Beauty entführt die Besucherinnen und Besucher bis 5. Oktober 2025 auf eine außergewöhnliche Zeitreise durch 5000 Jahre Körperkultur, Pflegepraktiken und Idealvorstellungen. Die opulent kuratierte Schau beleuchtet, wie tief Schönheit in gesellschaftliche Normen, medizinisches Wissen und kulturelle Machtfragen verankert war – und ist.
Von aufwendig hergestelltem Rouge der Antike bis zu filigranen Frisierwerkzeugen des Barock: Die Ausstellung bringt historische Schönheitsutensilien, überlieferte Rezepturen und selten gezeigte Originalobjekte in den Dialog mit heutigen Themen wie Selfcare und Body Positivity.
Schönheit – mehr als nur Schein
Die Schau verdeutlicht: Kosmetik war nie bloß Dekoration, sondern auch Schutz, Statussymbol und Ausdruck von Identität. Besonders eindrucksvoll: das restaurierte Privatbad der Philippine Welser, das zu den wenigen erhaltenen Badeeinrichtungen des 16. Jahrhunderts zählt. Als kluge, medizinisch versierte Frau hinterließ sie nicht nur ein bedeutendes Arzneibuch – sie gilt auch als frühe Ikone weiblicher Selbstbestimmung in Sachen Körperpflege.
Die historischen Prunkräume von Schloss Ambras bieten dafür den idealen Rahmen. „Wir zeigen Schönheit hier nicht als oberflächliches Thema, sondern als kulturelles Phänomen mit Tiefe“, so Veronika Sandbichler, Direktorin des Schlosses. Die Kombination aus authentischem Ort, originalen Objekten und fundierter Expertise macht diese Ausstellung zu einem echten Juwel im Tiroler Kulturkalender.
Ein Muss für Ästheten und Stilbewusste
The Art of Beauty ist kein klassischer Museumsbesuch, sondern ein Erlebnis für alle Sinne. Wer sich für Kultur, Geschichte und Ästhetik interessiert – oder einfach gerne hinter die Kulissen menschlicher Eitelkeit blickt –, sollte sich diesen Sommer einen Besuch auf Schloss Ambras nicht entgehen lassen.
