Mit dem Start der Gartensaison sind sie wieder eifrig unterwegs – die Regenwürmer. Rund 60 Arten gibt es in Österreich, und sie sind echte Bodenwunder. Sie lockern die Erde auf, düngen sie und sind eine unverzichtbare Nahrungsquelle für viele Tiere. Wer naturnah gärtnert, sollte also ein besonderes Auge auf diese kleinen Helfer werfen.
Ein kleiner Wurm mit großer Wirkung
Regenwürmer sind wahre Bodenarchitekten. Mit ihren Gängen belüften sie den Boden und erleichtern den Wasserabfluss. Ihre Ausscheidungen sind ein natürlicher Dünger, der den Garten ohne Chemie fruchtbar hält. Zudem sorgen sie für ein ökologisches Gleichgewicht, indem sie abgestorbenes Pflanzenmaterial verwerten. Das macht sie zu unverzichtbaren Mitstreitern für eine nachhaltige Gartengestaltung.
Der naturnahe Garten: Wohlfühlort für Mensch und Tier
Ein naturnaher Garten spart Arbeit und schafft einen wertvollen Lebensraum. Eine ungemähte „wilde Ecke“ bietet nicht nur den Regenwürmern Schutz, sondern auch Wildbienen, Schmetterlingen und Vögeln. Heimische Blütenpflanzen sorgen für Nektar und Pollen, während Hecken Nahrung und Rückzugsorte für viele Tiere bereithalten. Auch sogenannte „Unkräuter“ wie Brennnesseln oder Giersch sind für Schmetterlingsraupen überlebenswichtig. Wer den eigenen Garten vielfältig und strukturreich gestaltet, schafft ein echtes Paradies für die Natur.
Regenwürmer: Mehr als nur glitschige Erdarbeiter
Der Körper des Regenwurms ist ein kleines Wunderwerk. Er besteht aus zahlreichen Segmenten und hat einen auffälligen „Gürtel“ im vorderen Bereich – ein Zeichen der Geschlechtsreife. Ein verbreiteter Irrtum ist, dass durch Zerteilen zwei Regenwürmer entstehen. Tatsächlich stirbt das hintere Ende, während sich der vordere Teil regenerieren kann.
Regenwürmer sind Zwitter, besitzen also sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Ihre Fortpflanzung ist raffiniert: Bei der Paarung tauschen sie Spermien aus, um später mit einem Schleimkokon Eier abzulegen. Auch wenn sie keine Augen haben, nehmen sie über ihre Haut Lichtverhältnisse wahr und reagieren sensibel auf Bodenerschütterungen. Ihre Chemorezeptoren ermöglichen es ihnen, Nahrung gezielt aufzuspüren.
Unterschätzter Gartenheld
Die glitschigen Bodenspezialisten sind unverzichtbar für ein gesundes Ökosystem. Sie halten den Boden locker, fördern die Bodenfruchtbarkeit und sind gleichzeitig eine bedeutende Nahrungsquelle für Igel, Vögel und andere Tiere. Wer einen naturnahen Garten anlegt, unterstützt nicht nur den Regenwurm, sondern trägt aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Also: Weniger mähen, mehr Wildnis zulassen und den Regenwürmern eine Chance geben.