Wenn der Blitz einschlägt: So schützt man sich am Berg vor Gewittern

Gewitter am Berg
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In den Sommermonaten gehören Gewitter zu den größten Gefahren beim Wandern und Bergsteigen. Durch die Klimakrise nehmen Wetterextreme zu – Gewitter ziehen schneller auf, sind heftiger und schwerer vorhersehbar. So auch bei einem tragischen Vorfall nahe Flirsch in Tirol, wo drei Männer beim Abstieg von der Mittagsspitze vom Blitz getroffen wurden und ums Leben kamen. Der Zwischenfall verdeutlicht, wie wichtig Vorbereitung und richtiges Verhalten am Berg sind.


Früh starten – und Wetter beobachten

Der Österreichische Alpenverein empfiehlt vor jeder Tour eine gewissenhafte Planung. Ein früher Start bringt klare Vorteile: Viele Sommergewittern entstehen erst am Nachmittag. „An stark wetterlabilen Tagen verzichten wir auf ausgedehnte Touren sowie auf Routen mit Drahtseilsicherungen an exponierten Graten und freistehenden Gipfeln“, erklärt Jörg Randl, Leiter der Abteilung Bergsport beim Alpenverein.

Die aktuelle Wetterlage sollte über seriöse Quellen wie das Alpenvereinswetter oder alpenvereinaktiv.com geprüft werden. Besonders wichtig: Quellwolken, die sich bereits am Vormittag türmen, deuten auf frühe Gewitter hin.


Warnzeichen früh erkennen

Typische Anzeichen für ein nahendes Gewitter sind turmförmige, ambossartige Wolken, auffrischender Wind oder elektrische Entladungen – oft als Summen oder Knistern wahrnehmbar. Zur Entfernungsschätzung hilft eine einfache Faustregel: Sekunden zwischen Blitz und Donner durch drei teilen – das ergibt die ungefähre Entfernung in Kilometern. Liegt das Gewitter nur noch drei Kilometer entfernt, wird es kritisch.


Richtiges Verhalten während eines Gewitters

Ist man vom Gewitter überrascht, kann richtiges Verhalten Leben retten:

  • Gipfel, Grate und exponierte Stellen sofort verlassen
  • Felshöhlen bieten bedingt Schutz – Abstand zur Wand halten
  • Kauerstellung auf isolierender Unterlage wie Rucksack einnehmen
  • Klettersteige nicht verlassen – gesichert bleiben
  • Biwaksack & Regenbekleidung schützen vor Auskühlung

„Bei Starkregen entstehen in Felswänden schnell Sturzfluten und es kann zu Steinschlag kommen“, warnt Randl. Durchnässung erhöht das Risiko einer Unterkühlung massiv – besonders in höheren Lagen kann Hypothermie zur Lebensgefahr werden.


Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Wer bei der Tourenplanung auf Gewitterprognosen achtet, früh startet, die Wetterentwicklung beobachtet und Warnzeichen ernst nimmt, reduziert das Risiko deutlich. Im Zweifel gilt: besser rechtzeitig umkehren, als sich in Gefahr zu bringen. Denn ein Unwetter in den Bergen kann binnen Minuten aus einem schönen Tag ein lebensbedrohliches Szenario machen.

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